Da immer mehr Menschen immer größere Lebensbereiche dem Internet anvertrauen, können immer weniger Unternehmen darauf verzichten, in diesem Medium zu werben.
Natürlich suchen Menschen im Internet nicht ausschließlich rational-technisch Informationen. Sie wollen ihren Hobbies nachgehen, einkaufen, Musik hören, Filme sehen usw. Vor allem: Sie wollen andere Menschen kennenlernen, mit ihnen Kontakt halten und sich austauschen. Trotz aller Kritik dem (vermeintlich) Unechten, Virtuellen gegenüber, das Internet bietet hierfür viele weltumspannende Möglichkeiten.
Menschen, Konsumenten, Verbraucher wollen auf einer gleichberechtigten Ebene auch Erzeuger, Anbieter, Marken kennenlernen. Sie wollen erfahren, was andere über diese Marken denken, sie wollen ihre Meinung kundtun. Gleichwohl wollen sie so wenig wie möglich mit Werbung behelligt werden. Dennoch sind soziale Medien keineswegs werbefreier Raum.
Die Interaktion von Menschen untereinander und zwischen Menschen und Unternehmen schreit
geradezu nach werblicher
Nutzung. Da immer mehr Menschen immer größere Lebensbereiche dem Internet anvertrauen, können immer weniger
Unternehmen darauf verzichten, in diesem zentralen Segment des Netzes zu werben. Daraus folgt, dass Unternehmen, die diesen
Kanal meiden, auch mit Misstrauen rechnen müssen: Warum scheut die Meier GmbH das Licht der Öffentlichkeit?
Werbung in sozialen Medien als etwas Eindimensionales, als ein Push-Medium
zu verstehen, wäre falsch und
hieße den dialogischen Charakter des Mediums zu missdeuten. Anstelle der eindeutigen Werbung steht das Vorstellen des
Unternehmens, des Produktes, von begleitenden Informationen im Vordergrund. Interessierte werden ihre Meinung kundtun.
Begleitende Informationen, attraktiv, kurzweilig und vielleicht humorvoll schaffen eine positive Reputation. Diese positive Reputation, auch Vertrauen genannt, ist das wichtigste Gut, das es auf diesem Wege zu erwerben gilt. Erst danach geraten weitere Vorteile ins Blickfeld: Aufmerksamkeit, Besucher auf der Unternehmensseite usw.
Kritik, sofern sie berechtigt ist, sollte auf fruchtbaren Boden fallen. Und es ist sicher keine Schande, teilt der Hotelbetreiber einem früheren Gast mit, dass dessen Wunsch nach einem Massagesessel im Hotelzimmer in nächster Zukunft nicht umgesetzt werden kann. Die Art der Kommunikation und die Reaktion auf andere Kritik sollte jedoch erkennen lassen, dass ein echter Dialog stattfindet und das Unternehmen sich seiner Rolle bewusst ist.
Das Aufgreifen von Kritik ist ein Prozess, der unerhört wirtschaftlich ablaufen kann, denn es fallen neben der Teilnahme am Dialog kaum Kosten an. Auf anderen Kanälen würden beträchtliche Aufwände für Umfragen u. dgl. entstehen.